Alte Wandmalereien bei Kirchensanierung entdeckt
Der Innenraum der St.-Johannes-Kirche zu Seester ist komplett eingerüstet. Die Orgel wurde von Orgelbauern aus Dänemark in eine Spezialfolie eingehüllt. Ebenfalls eingehüllt sind die Sitzbänke, die Kanzel und der Altar. Die Heizkörper der Kirche sind abgebaut. Kurz: Vom Kirchenschiff ist nahezu nichts mehr zu erkennen. Das alles ist Bestandteil der kompletten Innenraumsanierung der historischen Kirche.
Nach der Dach- und Fassadensanierung vor zwei Jahren, wird bis voraussichtlich Ende Oktober das Kirchenschiff von Innen auf Vordermann gebracht. Die zahlreichen Risse im Mauerwerk, die teilweise bis zur Außenmauer reichten, wurden ausgemauert, stabilisiert und wieder verputzt.
Ebenfalls im Fokus sind die Malereien auf den Deckenbalken der Kirche. Die waren im Laufe der Jahre nicht nur verschmutzt, sondern es hatte sich auch Schimmelpilze darauf gebildet. Dieser Schimmelpilzbefall war die Folge einer fehlenden Diffusionsfolie vor der Dachsanierung. Während der Dachsanierung vor zwei Jahren wurde eine entsprechende Folie eingesetzt, der Dampf konnte nach außen gelangen. Anschließend trockneten die Balken ab und können jetzt von der Restauratorin gesäubert werden. Anschließend erstrahlen die Malereien wieder in altem Glanz.
Apropos Malereien: Im Laufe der Sanierung fanden Architektin Julia Lubcke und die Maler unter der abblätternden Dispersionsfarbe alte Wandmalereien. „Die Dispersionsfarbe war die falsche Farbe für den Untergrund auf den Wänden. Deshalb blättert sie auch so großflächig ab“, erläutert Lubcke. Die Wandmalereien werden künftig wieder unter Wandfarbe verschwinden. Vorher werden sie allerdings kartiert.
Eine besondere Herausforderung ist neben der Stabilisierung des Mauerwerks auch die Stabilisierung der Emporen. Das ist die Aufgabe von Tischler Michael Nilsson. In reiner Handarbeit repariert er entstandene Risse, ersetzt fehlende Holzteile und sorgt dafür, dass die Empore stabil bleibt. „Ich weiß nie, ob das, was ich geplant habe, sich auch so umsetzen lässt“, erzählt er schmunzelnd.
„Wenn ich im Allgäu eine Kirche betrete, die gerade renoviert wird, dann ärgere ich mich, weil ich die Schönheiten im Inneren der Kirche dann nicht entdecken kann. Wenn ich heute unsere St.Johannes Kirche betrete und das Gerüst sehe, dann freue ich mich. Weil ich weiß, das viel zum Erhalt der Kirche getan wird und sie am Ende wieder in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen wird“, sagte Kirchenführer Joachim Senk, als er zum ersten Mal den komplett eingerüsteten Innenraum der St.-Johannes-Kirche zu Seester betrat.
„Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass die komplette Sanierung bis Ende Oktober abgeschlossen sein soll“, sagt Pastorin Bettina Feddersen. Die Architektin beruhigt und erklärt, dass die Sanierungsmaßnahmen gut im Zeitplan sind.
Meike Kamin / Elmshorner Nachrichten
Quelle: https://www.shz.de/17603636 ©2017
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.
Der Innenraum der St.-Johannes-Kirche zu Seester ist komplett eingerüstet. Die Orgel wurde von Orgelbauern aus Dänemark in eine Spezialfolie eingehüllt. Ebenfalls eingehüllt sind die Sitzbänke, die Kanzel und der Altar. Die Heizkörper der Kirche sind abgebaut. Kurz: Vom Kirchenschiff ist nahezu nichts mehr zu erkennen. Das alles ist Bestandteil der kompletten Innenraumsanierung der historischen Kirche.
Nach der Dach- und Fassadensanierung vor zwei Jahren, wird bis voraussichtlich Ende Oktober das Kirchenschiff von Innen auf Vordermann gebracht. Die zahlreichen Risse im Mauerwerk, die teilweise bis zur Außenmauer reichten, wurden ausgemauert, stabilisiert und wieder verputzt.
Ebenfalls im Fokus sind die Malereien auf den Deckenbalken der Kirche. Die waren im Laufe der Jahre nicht nur verschmutzt, sondern es hatte sich auch Schimmelpilze darauf gebildet. Dieser Schimmelpilzbefall war die Folge einer fehlenden Diffusionsfolie vor der Dachsanierung. Während der Dachsanierung vor zwei Jahren wurde eine entsprechende Folie eingesetzt, der Dampf konnte nach außen gelangen. Anschließend trockneten die Balken ab und können jetzt von der Restauratorin gesäubert werden. Anschließend erstrahlen die Malereien wieder in altem Glanz.
Apropos Malereien: Im Laufe der Sanierung fanden Architektin Julia Lubcke und die Maler unter der abblätternden Dispersionsfarbe alte Wandmalereien. „Die Dispersionsfarbe war die falsche Farbe für den Untergrund auf den Wänden. Deshalb blättert sie auch so großflächig ab“, erläutert Lubcke. Die Wandmalereien werden künftig wieder unter Wandfarbe verschwinden. Vorher werden sie allerdings kartiert.
Eine besondere Herausforderung ist neben der Stabilisierung des Mauerwerks auch die Stabilisierung der Emporen. Das ist die Aufgabe von Tischler Michael Nilsson. In reiner Handarbeit repariert er entstandene Risse, ersetzt fehlende Holzteile und sorgt dafür, dass die Empore stabil bleibt. „Ich weiß nie, ob das, was ich geplant habe, sich auch so umsetzen lässt“, erzählt er schmunzelnd.
„Wenn ich im Allgäu eine Kirche betrete, die gerade renoviert wird, dann ärgere ich mich, weil ich die Schönheiten im Inneren der Kirche dann nicht entdecken kann. Wenn ich heute unsere St.Johannes Kirche betrete und das Gerüst sehe, dann freue ich mich. Weil ich weiß, das viel zum Erhalt der Kirche getan wird und sie am Ende wieder in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen wird“, sagte Kirchenführer Joachim Senk, als er zum ersten Mal den komplett eingerüsteten Innenraum der St.-Johannes-Kirche zu Seester betrat.
„Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass die komplette Sanierung bis Ende Oktober abgeschlossen sein soll“, sagt Pastorin Bettina Feddersen. Die Architektin beruhigt und erklärt, dass die Sanierungsmaßnahmen gut im Zeitplan sind
– Quelle: https://www.shz.de/17603636 ©2017
Der Innenraum der St.-Johannes-Kirche zu Seester ist komplett eingerüstet. Die Orgel wurde von Orgelbauern aus Dänemark in eine Spezialfolie eingehüllt. Ebenfalls eingehüllt sind die Sitzbänke, die Kanzel und der Altar. Die Heizkörper der Kirche sind abgebaut. Kurz: Vom Kirchenschiff ist nahezu nichts mehr zu erkennen. Das alles ist Bestandteil der kompletten Innenraumsanierung der historischen Kirche.
Nach der Dach- und Fassadensanierung vor zwei Jahren, wird bis voraussichtlich Ende Oktober das Kirchenschiff von Innen auf Vordermann gebracht. Die zahlreichen Risse im Mauerwerk, die teilweise bis zur Außenmauer reichten, wurden ausgemauert, stabilisiert und wieder verputzt.
Ebenfalls im Fokus sind die Malereien auf den Deckenbalken der Kirche. Die waren im Laufe der Jahre nicht nur verschmutzt, sondern es hatte sich auch Schimmelpilze darauf gebildet. Dieser Schimmelpilzbefall war die Folge einer fehlenden Diffusionsfolie vor der Dachsanierung. Während der Dachsanierung vor zwei Jahren wurde eine entsprechende Folie eingesetzt, der Dampf konnte nach außen gelangen. Anschließend trockneten die Balken ab und können jetzt von der Restauratorin gesäubert werden. Anschließend erstrahlen die Malereien wieder in altem Glanz.
Apropos Malereien: Im Laufe der Sanierung fanden Architektin Julia Lubcke und die Maler unter der abblätternden Dispersionsfarbe alte Wandmalereien. „Die Dispersionsfarbe war die falsche Farbe für den Untergrund auf den Wänden. Deshalb blättert sie auch so großflächig ab“, erläutert Lubcke. Die Wandmalereien werden künftig wieder unter Wandfarbe verschwinden. Vorher werden sie allerdings kartiert.
Eine besondere Herausforderung ist neben der Stabilisierung des Mauerwerks auch die Stabilisierung der Emporen. Das ist die Aufgabe von Tischler Michael Nilsson. In reiner Handarbeit repariert er entstandene Risse, ersetzt fehlende Holzteile und sorgt dafür, dass die Empore stabil bleibt. „Ich weiß nie, ob das, was ich geplant habe, sich auch so umsetzen lässt“, erzählt er schmunzelnd.
„Wenn ich im Allgäu eine Kirche betrete, die gerade renoviert wird, dann ärgere ich mich, weil ich die Schönheiten im Inneren der Kirche dann nicht entdecken kann. Wenn ich heute unsere St.Johannes Kirche betrete und das Gerüst sehe, dann freue ich mich. Weil ich weiß, das viel zum Erhalt der Kirche getan wird und sie am Ende wieder in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen wird“, sagte Kirchenführer Joachim Senk, als er zum ersten Mal den komplett eingerüsteten Innenraum der St.-Johannes-Kirche zu Seester betrat.
„Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass die komplette Sanierung bis Ende Oktober abgeschlossen sein soll“, sagt Pastorin Bettina Feddersen. Die Architektin beruhigt und erklärt, dass die Sanierungsmaßnahmen gut im Zeitplan si
– Quelle: https://www.shz.de/17603636 ©2017