Feuerwehr: 29 Einsätze im Rückblick, hohe Ehrung für Heinz-Peter Mohrdieck
Seine "Feuerprobe" hat das im Februar 2017 offiziell in Dienst gestellte, neue Löschfahrzeug der Feuerwehr Seester längst bestanden. 29 Einsätze hatten die Blauröcke im vergangenen Jahr zu bewältigen. Besonders ein Großfeuer auf dem Dach einer Kaffeerösterei in Elmshorn sowie drei große Herbststürme forderten die Ehrenamtler. "Nebenbei" galt es für die derzeit 45 aktiven Einsatzkräfte (darunter zwei Frauen), regelmäßig zu üben oder sich bei Lehrgängen auf Landes- und Kreisebene aus- und fortbilden zu lassen. "Vor allem in den ersten Monaten des Jahres galt unser Augenmerk besonders der Ausbildung am neuen Fahrzeug welches uns viele Möglichkeiten bietet, die aber alle auch erst einmal erlernt werden müssen", berichtete Wehrführer Hermann Stieler auf der Jahreshauptversammlung der Wehr und bezeichnete das 260.000 EUR teure Fahrzeug samt seines neuen hydraulischen Rettungssatzes als "lohnende Investition in die Sicherheit der Bürger". Doch auch in Zukunft müsse die Feuerwehr stetig auf dem Laufenden bleiben, um im Notfall schnelle, professionelle Hilfe leisten zu können. So würden in Kürze eine Wärmebildkamera sowie ein neuer Defibrillator beschafft werden. Für das Jahr 2018 habe die Gemeinde zudem Planungskosten für die Planung eines Anbaus an das Feuerwehrhaus bereitgestellt. Dieser solle vor allem Umkleideräume für die Einsatzkräfte und Jugendfeuerwehr beinhalten. "Nach der ersten Charge 2017 werden wir in diesem und dem nächsten Jahr nach und nach alle noch fehlenden Kameraden und -innen mit der neuen Einsatzschutzkleidung ausstatten. Für 2019 haben wir zudem Mittel für die Ersatzbeschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs bzw. Einsatzleitwagens angemeldet", erläuterte der Wehrführer und richtete seine Worte an den anwesenden Bürgermeister sowie die anwesenden Gemeindevertreter: "Bei alledem könnt ihr euch aber darauf verlassen, dass wir mit Bedacht handeln und nur das einfordern, was wir auch wirklich benötigen, um unserer gesetzlichen Aufgabe nachzukommen. Wir bauen keine Luftschlösser".
Mit 27 Atemschutzgeräteträgern und 12 Sanitätern bei 45 aktiven Kameraden/-innen ist die Wehr gut ausgestattet. 17 ehemals aktive Kameraden gehören der Ehrenabteilung an, 14 Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr. 128 Bürger fördern die Wehr durch ihren passiven Beitrag.
Die Brandschutzerzieher waren im abgelaufenen Jahr schwerpunktmäßig im Kindergarten der Gemeinde aktiv, um die jüngsten Mitbürger im richtigen Umgang mit dem Feuer zu schulen und das Verhalten im Brandfall zu üben.
Während der Jahreshauptversammlung der Seesteraner Feuerwehr wurde zudem einstimmig der Grundsatzbeschluss zur Gründung eines Fördervereins gefasst. "Aufgrund gesetzlicher Änderungen wird die Gemeinde Seester ab dem Jahr 2021 Einkommens- und ggfs. sogar Körperschaftssteuerpflichtig, sobald sie bestimmte finanzielle Grenzen bei der Einnahme aus nicht hoheitlichen Aufgaben überschreitet. Zu diesen gehören beispielsweise die Selbstkostenbeiträge der Teilnehmer von Seniorenausfahrten oder die Einnahmen beim gemeindlichen Grillfest genauso wie die Erträge aus der Vermietung von gemeindeeigenen Räumen und Gebäuden. Als nicht-selbstständige Einrichtung der Gemeinde zählt auch die Feuerwehr mit ihren Einnahmen dazu. So würden alleine schon die Eintrittsgelder des Feuerwehrballs oder Startgelder des Feuerwehr-Fußballturniers die Gemeinde steuerpflichtig machen", argumentierte Stieler. Um dieses zu umgehen, hatte der Vorstand die Gründung eines Fördervereins vorgeschlagen, welcher dann nach Anerkennung der Gemeinnützigkeit z.B. als Veranstalter des Feuerwehrballs auftreten und so die direkten Einnahmen der Gemeinde verringern könne. Die Planungen und Vorbereitungen zur Gründung kann der Vorstand auf Basis des Grundsatzbeschlusses nun vorantreiben.
Eine große Ehre wurde schließlich Heinz-Peter Mohrdieck zu Teil. Mohrdieck, der 1975 in die Feuerwehr Seester eintrat und viele Jahre lang auch in der Betriebsfeuerwehr seines Arbeitgebers in Hamburg tätig war, wurde von der Kreisjugendfeuerwehrwartin Gerlinde Langeloh mit der bronzenen Leistungsspange der Schleswig-Holsteinischen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet. Damit wurde das jahrelange Engagement Mohrdiecks gewürdigt, der sich vor allem nach seinem Renteneintritt 2008 mit voller Kraft der Jugendfeuerwehr als Betreuer sowie sechs Jahre lang als stellvertretender Jugendwart widmete. Aufgrund des Erreichens der Altersgrenze ist Heinz-Peter Mohrdieck zum 31.12.2017 aus dem aktiven Einsatzdienst entlassen und in die Ehrenabteilung überstellt worden.
Für ihre jeweils 10-jährige Mitgliedschaft wurden Lars Rosenlund und Marcel Schlocksnies mit dem entsprechenden Dienstzeitabzeichen ausgezeichnet. Hans Bornholdt gehört der Wehr seit nunmehr 50 Jahren an.
Nach Abschluss ihrer Truppmannlehrgänge sowie dreijähriger Einsatztätigkeit wurden Lars Rosenlund und Marcel Schlocksnies zu Oberfeuerwehrmännern befördert und Uwe Lohse als Gerätewart und Vorstandsmitglied nach Bewährung in dieser Funktion zum Hauptfeuerwehrmann mit 3 Sternen.
Jugendfeuerwehr: Felix Fründt bleibt Jugendgruppenleiter
Bereits am Mittwoch hat die Jugendfeuerwehr ihre Vorstandswahlen abgehalten.
Felix Fründt wurde dabei in seiner Funktion als Jugendgruppenleiter wiedergewählt. Im zur Seite steht weiterhin Yannick Pessier. Auch Schriftführerin Alina Hinrichs und Kassenführerin Swantje Liebau wurden in ihren Ämtern bestätigt. Den Festausschuss bilden im kommenden Jahr Eric Hinrichs, Thorge Liebau, Emma Richter und Emil Winneke.
In seinem Jahresbericht konnte Felix Fründt auf ein aktives Jahr 2017 zurückblicken. Höhepunkt sei dabei das große Zeltlager in Hörnerkirchen gewesen. Neben dem 14-tägigen Dienst habe man zudem das "Piratenmeer" in Büsum sowie die "Holstentherme" in Kaltenkirchen besucht, Pizza gebacken und an gemeinsamen Aktivitäten im Rahmen der "MarGee" teilgenommen. Gemeinsam mit der aktiven Wehr wurden die Tannenbäume eingesammelt und das Weihnachtsbaum-Verbrennfest ausgerichtet, darüber hinaus nahm man u.a. am Dorfputz, dem Laternenumzug und dem "lebendigen Adventskalender" teil und unterstützte die Wehr beim Feuerwehrball und dem Fußballturnier.
Mit Emma Richter und Emil Winneke haben zwei weitere Jugendliche den Weg zur Jugendfeuerwehr gefunden, so dass der aktuelle Mitgliederbestand derzeit bei 14 Jungen und Mädchen im Alter zwischen zehn und 16 Jahren liegt.
Weitere Informationen unter www.feuerwehr-seester.de