Gemeinderat: Straßensanierungen, Schulangelegenheiten, KAREL, Breitband und Veranstaltungen
17 Punkte umfasste die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung, zu der die Gemeindevertreter am Mittwoch, 8. Mai 2019 im Dorfgemeinschaftshaus zusammen kamen.
Schul-, Sport- und Kulturausschuss:
Flohmarkt, Grillfest und Wiehnachtsklönschnack
Der Vorsitzende des Schul-, Sport- und Kulturausschusses, Lars Liebau, wies zunächst auf den bevorstehenden Jedermann-Dorfflohmarkt hin, den der Ausschuss in diesem Jahr nach der erfolgreichen Premiere 2017 zum zweiten Mal ausrichtet. Am 16. Juni (Anmeldeschluss 15.05.) wird sich somit das gesamte Dorf in einen großen Flohmarkt verwandeln. Nähere Infos hier: http://www.seester.de/news/1/498983/nachrichten/2.-jedermann-dorfllohmarkt-in-seester-jetzt-anmelden!.html
Das Grillfest „Seester grillt“ findet am Freitag, 16. August ab 19.00 Uhr auf dem Schulhof der Grundschule Seester statt.
Der diesjährige „Wiehnachtsklönschnack“ wird am 1. Advent, dem 1. Dezember 2019, von 15.00 bis 18.00 Uhr testweise im bzw. am Dorfgemeinschaftshaus ausgerichtet. Weiterhin wies Liebau nochmals auf den am 23. Juni stattfindenden Sternenlauf (www.der-sternenlauf.de) hin – hier werden noch aktive Läufer, aber auch helfende Hände gesucht.
Bau-, Wege- und Umweltausschuss:
Straßensanierung, Radwege und Gaspipeline
Aus dem Bau-, Wege- und Umweltausschuss berichtete der Vorsitzende Hermann Stieler von verschiedenen Baumaßnahmen in der Gemeinde. Unter anderem soll in Kürze ein Buswartehaus an der Kreisstraße 19, Klein Sonnendeich, instandgesetzt werden. Durch Absackungen der Straßenbankette in den Graben weist der Holzunterstand, der nicht nur von wartenden Fahrgästen, sondern häufig auch von Radfahrern als Raststätte oder Schutzhütte vor Regen genutzt wird, eine deutliche Schräglage auf. Da die Gemeinde in diesem Bereich weiterhin Möglichkeiten für den Bau eines Radwegs auslotet, der möglicherweise mit der Versetzung der Bushaltestelle und des Wartehauses einhergeht, soll es zunächst bei der Instandsetzung bleiben und der Unterstand dann ggfs. zu einem späteren Zeitpunkt grunderneuert werden.
Weiterhin berichtete der Vorsitzende, dass der Gemeinde Fördermittel für den Radwegebau entlang der Straße Schulsteig in Aussicht gestellt worden sind. Das Amt Elmshorn-Land wurde beauftragt herauszufinden, welche Fördermittel und zu welchen Konditionen für ein solches Projekt in Frage kämen. Eine Kostenschätzung für den Bau eines Radwegs am Schulsteig aus dem Jahre 2010/11 geht von Baukosten in Höhe von rund 500.000 EUR aus. Aktuelle Kosten müssten, sofern entsprechende Fördermöglichkeiten bestehen, noch einmal neu ermittelt werden.
Der Feldweg zwischen den Straßen Schulsteig und Klein Sonnendeich am „Sonnendeicher Hof“ weist im Bereich zwischen dem Reiterhof und dem Schulsteig mittlerweile massive Schäden und tiefe Schlaglöcher auf. Eine bereits früher geplante Komplettsanierung des Wegs ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich, da im Zuge dessen die Straße aus rechtlichen Gründen auf eine Mindestbreite von 3,30 Metern erweitert werden müsste, um Fördergelder in Anspruch nehmen zu können. Das würde die kommunalen Möglichkeiten allerdings bei Weitem überschreiten. In Kürze sollen aber die Schlaglöcher ausgebessert und die Straße Instandgesetzt werden.
In diesem Zuge machte der Vorsitzende darauf aufmerksam, dass der Feldweg bisher namenlos ist. Die Wohngebäude führen die Adresse Klein Sonnendeich, im Volksmund wird die Straße „Twiete“ genannt, da der Feldweg vor vielen Jahrzehnten noch mit der heutigen, von der Dorfstraße abgehenden Sackgasse „Twiete“ verbunden war. Das führt immer wieder zu Verwechslungen. Der Gemeinderat soll sich nun in naher Zukunft Gedanken über eine Namensgebung machen.
Weiterhin berichtete der Vorsitzende, dass es im Zuge des Baus des Gas-Terminals in Brunsbüttel verschiedene Trassenvarianten für die notwendigen Gas-Pipelines gibt, wovon eine die Gemeinde Seester am Rande und eine andere die Gemeinde Seester in vollem Umfang parallel zur bestehenden Überlandstromleitung im Bereich Kurzenmoor treffen würde. Nähere Informationen liegen hier noch nicht vor, im Mai soll es hierzu eine erste Infoveranstaltung des Betreibers geben.
Schulverband Seestermüher Marsch:
Grundschule bleibt einzügig
Aus dem Schulverband Seestermüher Marsch berichtete der Verbandsvorsteher Frank Hinrichs, dass die Grundschule weiterhin einzügig bleiben wird. Ursprünglich waren 33 Erstklässler für das Schuljahr 2019/20 vorgesehen, was eine Teilung der Klasse zur Folge gehabt hätte. Aufgrund von Umzügen, Rückstellungen und alternativen Schulbesuchen werden im neuen Schuljahr nun aber 29 Kinder eingeschult, so dass keine gänzliche Teilung notwendig ist. Allerdings soll die Klasse aufgrund der großen Schülerzahl in den Hauptfächern wie Mathematik und Deutsch gesplittet werden.
Eine vor einem halben Jahr durchgeführte Beprobung der neu installierten Duschen und Waschbecken hatte erhöhte Werte von verschiedenen Metallen im Leitungswasser zu Tage gebracht. Mittlerweile sind die Rohrleitungen und Armaturen intensiv gespült worden, so dass bei einer nun erfolgten Nachprobe keine Werte mehr überschritten worden sind.
Bürgermeister:
KAREL, Breitband und Bauflächen
Nachdem sich ein Mitbürger im Rahmen der Einwohnerfragezeit der Sitzung des Bau-, Wege- und Umweltausschusses kritisch zum Projekt KAREL der Stadt Elmshorn geäußert hatte, berichtete Bürgermeister Claus Hell nun zum aktuellen Sachstand. Beim Projekt KAREL geht es im Groben um die zukünftige Oberflächenentwässerung der Stadt Elmshorn, die aufgrund zunehmender Versiegelung des Stadtgebiets sowie Verschlickung der Krückau (welche dann weniger Wasser aufnehmen und Richtung Elbe abführen kann) einhergeht. Planungen der Stadt Elmshorn sehen hier unter anderem einen Ausbau der Wettern und Gräben in den Gemeinden Seester und Raa-Besenbek vor, um das Wasser gerade nach Starkregen in die Krückau und Elbe abführen zu können. Bürgermeister Hell berichtete hierzu, dass das Projekt KAREL bislang lediglich eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation durchgeführt habe. Hierbei seien zwar die Sielverbände mit eingebunden gewesen, nicht aber die Gemeinde selbst. Künftig wird sich die Gemeinde aber auch einschalten, um bei den nun kommenden, aus der Bestandsaufnahme resultierenden Handlungsempfehlungen und deren Umsetzung die Interessen der Gemeinde und ihrer Bürger zu vertreten.
Weiterhin informierte der Bürgermeister über den aktuellen Stand des Breitbandausbaus. Derzeit seien die Arbeiten zwischen den Gemeinden Haselau und Haseldorf in vollem Gange und die Bautrupps wurden in den letzten Wochen zahlenmäßig durch weitere Subunternehmer aufgestockt. Derzeitige Planungen gehen davon aus, dass die Arbeiten in Seester im August 2019 starten werden. Seitens der Gemeindevertreter wurde bemängelt, dass durch den Zweckverband Breitband Marsch und Geest kaum Informationen zum aktuellen Stand über Postwurfsendung oder Internet ausgegeben werden.
Bürgermeister Hell informierte im weiteren Verlauf darüber, dass sich die Gemeinde derzeit mit der zukünftigen Bebauung beschäftigt. In der Zeit von 2020 bis 2025 darf Seester im Rahmen der Stadt-Umland-Kooperation 1,5 Hektar Wohnfläche ausweisen, wobei das Ortsentwicklungskonzept zu berücksichtigen ist. Derzeit werden mehrere mögliche Flächen auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft, ehe dann die weiteren Schritte wie Flächennutzungs- und Bebauungspläne öffentlich behandelt werden.
Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein
Einstimmig hat der Gemeinderat eine Stellungnahme der amtsangehörigen Gemeinden zur rund 500 Seiten umfassenden Fortschreibung des Landesentwicklungsplans zugestimmt. Durch das Amt wurde dieser Plan durchgearbeitet und die Belange der amtsangehörigen Gemeinden in einer gemeinsamen Stellungnahme zusammengefasst. Der Gemeinderat lobte ausdrücklich die gut ausgearbeitete Stellungnahme, welche beispielsweise den Konflikt zwischen der vom Land favorisierten Bebauung (kleinere Grundstücke, engere und mehrgeschossige Bebauung, Verdichtung des Ortskerns) und der gewachsenen, dörflichen und unbedingt zu erhaltenen Struktur (größere Grundstücke, Einfamilienhäuser, Straßendorf-Charakter) steht.
Südlink Gleichstromleitungen
Ebenso einstimmig wurde die Stellungnahme für den Bau der „Südlink“ Gleichstromtrasse beschlossen. Nach Auskunft des Bürgermeisters steht die finale Trassenführung nun zu 98 Prozent fest und wird unser Gemeindegebiet, anders als ursprünglich angedacht, nicht berühren.
Sonstiges
In den weiteren Punkten der Tagesordnung sprachen sich die Gemeindevertreter für den Abschluss eines Wartungsvertrags zur Wartung der Trennwandanlage im Dorfgemeinschaftshaus in zweijährigem Rhythmus sowie für die Vergabe der Malerarbeiten an der Fassade des gemeindlichen Wohnhauses Seesteraudeich 5 an den günstigsten Bieter aus. Im Bereich Seesteraudeich wurde weiterhin die Erneuerung einer Regenwasserleitung sowie das Setzen eines Spülschachtes zur Spülung der Regenwasserleitung beschlossen. Weiterhin erinnerte der Bürgermeister nochmals an die in der Gemeinde erlaubten Höchstgeschwindigkeiten, die häufig übertreten werden. Geschwindigkeitskontrollen sollen auf Wunsch der Gemeinde künftig häufiger durchgeführt werden.