Mehr als 500 laufen in Seester für das Kinderhospiz „Sternenbrücke“
Erschöpfte, aber glückliche Gesichter bei den Organisatoren des 9. Seesteraner Sternenlaufs. Geschmückte Straßen, weit mehr als 500 angemeldete Sportlerinnen und Sportler sowie bestes Laufwetter. „Die letzten beiden Jahre standen noch etwas unter den Nachwirkungen von Corona. In diesem Jahr hat man aber richtig gemerkt, dass die Menschen wieder Lust haben, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen“, freute sich Janina Sprotte, die als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hamburger Kinderhospizes „Sternenbrücke“ vor mehr als 10 Jahren die Idee für den Benefizlauf hatte und ihn seitdem federführend mit ihrem Helferteam und dem TSV Seestermüher Marsch organisiert.
Dabei ist der Sternenlauf viel mehr als nur ein Lauf. Rund um die Seesteraner Grundschule herum herrscht Volksfestcharakter. „Wir erfahren eine enorme Unterstützung der Menschen aus unseren Gemeinden“, ist Sprotte dankbar. Viele Bewohner schmücken die Straßen und ihre Vorgärten mit teils selbstgebasteltem Schmuck, Fähnchen und Sternen. Dutzende Ehrenamtliche sind an diesem Tag als Order oder Streckenposten im Einsatz, betreuen die Getränke- und Verpflegungsstände oder verkaufen im Start- und Zielbereich Tombola-Lose, Grillwurst und selbst gebackenen Kuchen. Die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz sichern die Veranstaltung ab, die Trommelgruppe „Bahia de Allegra“ heizt den Läufern an der Strecke und später den Zuschauern auf dem Schulhof ein und gegen eine Spende können sich die Läufer, die zuvor an der Ziellinie von Moderator Felix Uhlig lautstark begrüßt worden sind und von Musicaldarstellerin Kati Schubert („Eiskönigin Elsa“) ihre Finisher-Medaille überreicht bekommen haben, die erschöpften Beine massieren lassen.
Alles für die Kinder des Kinderhospizes „Sternenbrücke“ in Hamburg-Rissen und ihre Familien. Denn fast die Hälfte der Kosten, die jährlich im Hospiz entstehen, muss die „Sternenbrücke“ über Spenden finanzieren. Und so ließ es sich Peer Gent, Vorsitzender der Hospiz-Stiftung, nicht nehmen, persönlich im Rahmen des von Probst Thomas Drope geleiteten Sportlergottesdienst sowie während der Siegerehrung von der Arbeit der „Sternenbrücke“ zu berichten und allen Unterstützern herzlich zu danken. Auch wenn die diesjährige Spendensumme noch nicht feststeht: Insgesamt sind es deutlich mehr als 50.000 Euro, die in den vergangenen Jahren beim Sternenlauf, der unter der Schirmherrschaft von Schauspielerin Doris Kunstmann (u.a. „Rote Rosen") steht, zugunsten unheilbar erkrankter Kinder zusammengekommen sind.
Einziger Wermutstropfen: Vor der Anmeldung und Startnummernausgabe bildeten sich kurz vor dem Start lange Schlangen, so dass die Läufe um einige Minuten nach hinten verschoben werden mussten. „Hierfür bitten wir alle Teilnehmer um Entschuldigung. Das wird beim nächsten Mal deutlich besser laufen“, verspricht Sprotte und deutet damit an, dass es auch im kommenden Jahr eine neue Auflage des Sternenlaufs geben wird.
Am Ende stachen aus sportlicher Sicht Louise von Leesen (vereinslos, 00:15:57) als beste Frau und Benjamin Ehlers (Turnbund Hamburg-Eilbeck, 00:12:10) als bester Mann über drei Kilometer, Claudia Sticher (LG Elmshorn, 00:18:34) als beste Frau und Jan Brettschneider (vereinslos, 00:16:37) als bester Mann über fünf Kilometer sowie Heike Wülfken (FC St. Pauli Marathon, 00:42:52) als beste Frau und Philipp Sprotte (Hamburg Running, 00:31:40) als bester Mann über zehn Kilometer heraus. Alle Platzierungen finden Sie im Internet unter www.der-sternenlauf.de.
Quelle: Kay Stieler/Elmshorner Nachrichten